Victoria Falls
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Victoria Wasserfälle

Victoria Wasserfälle

Die Victoriafälle sind die größten Wasserfälle Afrikas und liegen im mächtigen Sambesi, dem viertgrößten afrikanischen Flusssystem. Die Vic Falls (lokaler Name Mosi-oa-Tunya: „Der Rauch, der donnert“) liegen an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe.

Mit einer Breite von etwa 1700 m und einer Höhe von 108 m sind die Victoriafälle zwar nicht die breitesten und höchsten Wasserfälle, aber aufgrund der unregelmäßigen Niederschläge in der Gegend sind sie der Wasserfall mit den größten Schwankungen in der Wassermenge, die sie führen.

In den Monaten November und Dezember fließen pro Minute nur 20.000m³ Wasser die Fälle hinunter, während in den Monaten März und April über 500.000m³ Wasser die Fälle hinunterstürzen. Die Gischt schießt in dieser Zeit bis zu 400m in die Höhe und kann aus einer Entfernung von bis zu 40km gesehen werden.

Die Wasserfälle werden auf sambischer Seite von mehreren an der Abbruchkante der Fälle liegenden Inseln durchbrochen und von diesen in kleinere Fälle unterteilt. Eine dieser Inseln ist die Livingstone Island. Von dieser Insel hat David Livingstone die Wasserfälle wahrscheinlich als erster Europäer bewundert. Von Ost nach West sind dies die "Eastern Cataract Falls", die "Horseshoe Falls", die "Main Falls" und die "Devils Cataract Falls". Gesäumt werden die Fälle von einem dichten Regenwald, welcher durch die Gischt gespeist wird, die konstant auf die Vegetation niederregnet. Viele der hier wachsenden Pflanzen sind im restlichen Simbabwe oder Sambia nur selten zu finden.

Karte der Victoria Wasserfälle

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Geschichte der Victoria Wasserfälle

Die Victoria Fälle wurden 1855 durch David Livingstone zu Ehren der britischen Monarchin, Queen Victoria, benannt. Wenn David Livingstone auch als der erste Europäer gilt, der die Victoria Fälle gesehen hat, so waren sie bei der einheimischen Bevölkerung schon lange bekannt. Bei den Tokaleya waren sie unter dem Namen ‘Shongwe’ bekannt und die Ndebele nannten sie ‘aManza Thunqayo’. Heute sind die Victoria Fälle auch unter dem Name ‚Mosi-oa-Tunya‘ bekannt, was "Der Rauch der donnert" bedeutet und aus der Kololo oder Lozi-Sprache kommt. 

Zu Ehren von David Livingstone trägt die sambische Stadt Livingstone seinen Namen, und auf simbabwischer Seite wurde nahe den ‚Devils Cataract Falls’ eine Statue von ihm errichtet, obwohl er nie die simbabwische Seite der Fälle gesehen hat und wohl nie simbabwischen Boden betreten hat.

Geologische Geschichte der Victoria Wasserfälle

Um die Geologie und die Entstehungsgeschichte der Victoriafälle zu verstehen, muss man einen Blick in die geologischen Prozesse der vergangenen Millionen von Jahren verstehen. Das dominierende Gestein der Gegend ist Basalt, welches sich vor etwa 180 Millionen Jahren zu bilden begann. Diese Basalte sind nicht aus zentralen Vulkanen ausgetreten, sondern aus tiefreichenden Spalten und bildeten sogenannte aufeinandergestapelte Basaltdecken. Diese bis zu 300m dicke Basaltdecke erstreckt sich über 200km von Kazangula an der Grenze zu Botswana bis etwa zur Batoka Schlucht östlich der Victoria Fälle, mitten in einer ansonsten flachen und mit Kalahari Sand bedeckten Landschaft. Während der Abkühlung der heißen Basalt Lagen, bildeten sich Klüfte in der schrumpfenden Lava, die vorwiegend eine Ost-West Richtung aufweisen und mit weicherem Material füllten.

Mit dem Beginn der Aufspaltung Gondwanas vor etwa 110 Millionen Jahren, und einer einhergehenden Anhebung des südlichen Afrika zu einem Hochplateau, entstanden tektonische Bewegungen, welche die alten Flussläufe abänderten. Zu den alten Flusssystemen gehörten unter Anderem der obere Sambesi, der Okavango der Kwando Fluss sowie weiterer Flüsse, welche von Norden nach Süden flossen. Diese Flusssystem flossen durch die heutige Kalahari bekannt und waren mit dem Limpopo Fluss verbunden, welcher weiter südlich in den Indischen Ozean mündete. Der untere Sambesi war mit dem oberen Sambesi noch nicht verbunden und mündete weiter nördlich, separat in den Indischen Ozean.

Tektonische Anhebungen im Bereich des heutigen Simbabwe und der Kalahari vor 10-15 Millionen Jahren, trennten die Sambesi- und Limpopo-Systeme voneinander, vereinten den oberen und unteren Sambesi, welcher nun über die Basaltplatte floss. Das weichere Material in den im Basalt befindenden Klüften wurde heraus erodiert, so dass sich Victoria  Wasserfälle bilden konnten.

Die Victoria Fälle wie wir sie heute kennen sind nur das augenblickliche Stadium von mindestens 7 älteren Wasserfällen mit vergleichbaren Dimensionen und ein Übergangsstadium zu weiteren Fällen die noch kommen werden. Die momentanen Wasserfälle sind etwa 100 000 – 250 000 Jahre alt.

Die Bedeutung der Victoria Wasserfälle

Für die Anreinerstaaten Sambia und Simbabwe sind die Victoria Fälle von großer ökonomischer Bedeutung. Die Tatsache, dass es ich um die größten Wasserfälle Afrikas handelt, die landschaftlich Schönheit der Umgebung und des majestätischen Sambesi Flusses, der Tierreichtum der Gegend und der Tatsache, dass die Victoria Fälle zu den sieben Naturwundern der Erde zählen sowie zum UNESCO Weltkulturerbe geben der Region enormes touristisches Potential. Über 1 Million Touristen besuchen die Victoria Fälle inzwischen jährlich.

Touristische Höhepunkte bei den Victoria Wasserfällen

Es gibt Hunderte von touristischen Aktivitäten, die Besucher der Victoriafälle bei den vielen Anbietern buchen können, sowohl auf der simbabwischen als auch auf der sambischen Seite der Wasserfälle. Zu den beliebtesten zählen natürlich der Besuch der Victoriafälle, Wildwasser-Rafting, Bungee-Jumping, Bootsfahrten, Safaris in die nahegelegenen Nationalparks, Rundflüge und so weiter.

Hier finden Sie eine Übersichtsseite der Victoria Falls-Aktivitäten

Wirtschaftliche Bedeutung des Sambesi und der Victoriafälle

Der Sambesi birgt auch ein enormes wirtschaftliches Potenzial für Simbabwe und Sambia. Mit einem durchschnittlichen Höhenunterschied von etwa 92 m verfügen die Victoriafälle über ein enormes Wasserkraftpotenzial. Dies hatte man schon im Laufe des 20. Jahrhundert erkannt und es gab Pläne bei den Victoria Fällen ein großes Wasserkraftwerk zu errichten. Glücklicherweise wurden diese Pläne nie realisiert. Es besteht jedoch ein kleines Wasserkraftwerk auf der sambischen Seite der Victoria Fälle. Angesichts der Energiekriese in Simbabwe, aber auch in Sambia, sind Pläne zweier Wasserkraftwerke etwa 50km westlich von Victoria Falls noch nicht ganz vom Tisch. Jedes könnte 1200MW an Strom liefern, eins je für Sambia und Simbabwe. Die Staumauer des benötigten Stausees würde ganze 181m hoch sein, sodass das aufgestaute Wasser bis zu 650m an die Victoria Fälle heranreichen könnte, was wiederum den Status der Victoria Fälle als UNESCO Weltkulturerbe in Gefahr bringen würde und somit auch der Tourismusindustrie schaden  und tausende Arbeitsstellen zerstören könnte.

Victoria Falls Brücke

Die Städte Victoria Falls und Livingstone sind ebenfalls ein wichtiger Bahn und Straßenknotenpunkt zwischen Simbabwe und Sambia, dank der historischen Stahlbrücke über den Sambesi bei Victoria Falls. Sir Cecil Rhodes hat diese Brücke 1900 in Auftrag gegeben, und er bestand darauf, dass die Brücke dort gebaut wird, wo von der Bahn aus nicht nur die Victoria Fälle gesehen werden können, sondern auch die Gischt gespürt werden kann. Die Arbeiten begannen 1903, gebaut wurde von beiden Seiten gleichzeitig. Im April 1905 war die Brücke vollendet. Die Brücke sollte Teil der geplanten "Capt to Kairo" Eisenbahnstrecke werden.

Ab 1948 wurde Victoria Falls auf der Route internationalen Strecke Johannesburg – London bis zu 3 Mal die Woche per Flugboot angeflogen. Die B.O.A.C Luftlinie flog vom Vaaldam bei Johannesburg nach Victoria Falls, wo etwa 7km Flussaufwärts der Fälle auf dem Sambesi gelandet wurde, bevor es über die großen ostafrikanischen Seen und dem Nil weiter nach Europa ging. Später landeten größere Maschine auf dieser internationalen Route in Livingstone, Sambia.  

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